Landesmeisterschaft Hauptgruppe S, Senioren I S, Jugend A Standard begeistert Paare und Publikum

Landesmeisterschaft Hauptgruppe S, Senioren I S, Jugend A Standard begeistert Paare und Publikum

Keine Überraschungen auf den obersten Podestplätzen gab es in Bielefeld, alle Vorjahres-Meisterpaare verteidigten ihre Titel. Wertungsrichterin Sigrun Aisenbrey sprach sicher den meisten Paaren und Zuschauern aus dem Herzen: „Ich empfinde große Freude, dass es wieder losgeht, allerdings müssen die Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden.“ Dass dies gelang, zeigte der TC Metropol mit Akribie in der Vorbereitung und am Turniertag selbst. VON RONALD FROWEIN / FOTOS: RENATE SPANTIG

Paare und Wertungsrichter hatten extra Räumlichkeiten zur Verfügung, die Zuschaueranzahl war beschränkt und es gab ein Einbahnstraßensystem im Saal. Verpflegung wurde in frischer Luft am Bratwurststand eingenommen. Das Konzept war so gut ausgearbeitet, dass das Gesundheitsamt es praktisch „durchgewunken“ hatte.

So startete man mit der Jugend A und zehn Paaren. Da man viel Zeit eingeplant hatte, wurde in drei Gruppen getanzt. Schon in dieser Runde präsentierten sich die „Erfahrenen“ in Topform, es gab keine Zweifel, wer hier auf dem Treppchen landen würde. Diese Paare räumten auch dementsprechend alle Kreuze ab. Ihre Vorzüge zu loben, hieße wieder einmal „Eulen nach Athen tragen“. Dynamik und gleichzeitig Eleganz suchten ihresgleichen. Eine kleine Anmerkung sei gestattet: der ein oder andere Wiener Walzer schien etwas „figurenlastig“ – das mag allerdings Geschmackssache sein. Dass man viel Zeit eingeplant hatte, merkte auch der Rechner. Anfangs streikten die Digis, später der Rechner selbst. Als alles wieder im Lot war, ging man mit sechs Paaren ins Finale. Egor Ionel/Rita Schumichin marschierten klar vorneweg, verteidigten ihren Titel und gaben nur den Tango an die Silbermedaillengewinner David Jenner/Elisabeth Tuigunov ab. Markus Mütt/Kathrin Klass bestiegen das Bronzetreppchen, auch die weitere Reihenfolge ergab ein klares Bild: Kai-Leo Axt/Katharina Jewdokimenko vor Dmitrij Golub/Ekaterina Tsvetkova und Joshua Luptowitsch/Bonnie Schieren.

1. Egor Ionel/Rita Schumichin, Art of Dance, Köln
2. David Jenner/Elisabeth Tuigunov, Die Residenz Münster
3. Markus Mütt/Kathrin Klass, Grün-Gold-Casino Wuppertal
4. Kai-Leo Axt/Katharina Jewdokimenko, Bielefelder TC Metropol
5. Dmitrij Golub / Ekaterina Tsvetkova, T.T.C. Rot-Weiß-Silber Bochum
6. Joshua Luptowitsch / Bonnie Schieren, Boston-Club Düsseldorf

Mit nur vier Paaren am Start ist im Moment die Senioren I S-Klasse das Sorgenkind des TNW, in der Hauptgruppe II war überhaupt kein Paar mit von der Partie. Im letzten Jahr zählte man noch acht Paare in der entsprechenden Kombination. Dabei waren die drei ersten Paare noch als Hauptgruppe II – Paare ins Rennen gegangen. Der Ausgang des Turniers entsprach genau dem Vorjahresergebnis, wobei es ein klares Siegerpaar gab. Alexander und Laura Voges zogen deutlich an die Spitze, dabei hatten sie vor dem Turnier große Zweifel über ihren Leistungsstand. „Wir wussten überhaupt nicht, wo wir stehen und hätten liebend gern ein anderes Turnier als sofort die Meisterschaft getanzt“, so ihr Statement. Der letzte Trainingsärger, der allerdings nur selten vorkommt (so Laura), konnte nun ad acta gelegt werden. Danach trennten die anderen Paare nur jeweils eine Platzziffer, Vizemeister wurden Dennis Ciomber/Julia von Brühl, gefolgt von Christian Brinkmann/Alena Ostholt und Enrico Eilert/Ina Fuchs.

1. Alexander Voges/Laura Voges. Grün-Gold TTC Herford
2. Dennis Ciomber/Julia von Brühl, Art of Dance, Köln
3. Christian Brinkmann/Alena Ostholt, Die Residenz Münster
4. Enrico Eilert/Ina Fuchs, Bielefelder TC Metropol

Tänzerischer Höhepunkt des Tages war naturgemäß die Hauptgruppe S mit sieben Paaren am Start. Hier ging von Anfang an die Post ab und die Paare zeigten, wo es lang geht. Da ein Paar nur den Langsamen Walzer tanzen konnte, hatte das Wertungsgericht genug Zeit, die Paare in Ruhe zu verfolgen, ist doch die Aufgabe, bei sechs Paaren sechs Kreuze zu vergeben, nicht sehr anspruchsvoll. Mit großem Abstand und Ideal-Platzziffer 5 wiederholten Alexandru Ionel/Patricija Belousova souverän ihren Vorjahreserfolg. Die beiden legen ihr Schwergewicht nicht so sehr auf Power, sondern auf feine Strukturen und Musikalität. „Wir haben in der langen Pause versucht, unser Tanzen nicht nur sportlich, sondern auch auf anderen Wegen weiterzubringen“, so die beiden. Dies ist offensichtlich gelungen. Die Überraschung gab es auf dem zweiten Platz: Dominik Stöckl/Anna Gommer tanzen erst seit vier Wochen zusammen. Ihre Trainer haben sie zusammengebracht, und nach einem Probetraining war alles klar. „Ich fand Anna länger schon sympathisch“, sagt Dominik mit Augenzwinkern. Sicher muss ihr Tanzen weiter reifen, aber mit dem deutlichen zweiten Platz ist ihr Weg vorgegeben. Egor Ionel/Rita Schumichin gingen zum zweiten Mal an diesem Tage an den Start, der dritte Platz war der verdiente Lohn für großen Einsatz und Überraschungsmomente in den Programmen. Die weiteren Plätze gingen an Erik Kem/Viktoria Grusevskaja sowie Tobias und Angelika Solymosi und David Jenner/Elisabeth Tuigunov.

1. Alexandru Ionel/Patricija Belousova, Bielefelder TC Metropol
2. Dominik Stöckl/Anna Gommer, Bielefelder TC Metropol
3. Egor Ionel/Rita Schumichin, Art of Dance, Köln
4. Erik Kem/Viktoria Grusevskaja, Tanzsportclub Dortmund
5. Tobias Solymosi/Angelika Solymosi, TSK Sankt Augustin
6. David Jenner/Elisabeth Tuigunov, Die Residenz Münster

Trainerin Christa Fenn zog das Fazit: „Wir haben alles gesehen, was man auch auf einer Deutschen Meisterschaft sieht, an erster Stelle wunderbares Tanzen mit vielen Höhepunkten, aber auch noch gewisse Schwächen. Luft nach oben sehe ich noch in der Umsetzung der Musik.“

Hier gehrt es zu den Gesamtergebnissen.

Veröffentlicht von Redaktion

Letzte Änderung: 27. Januar 2021, 14:38 Uhr

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