Liebe Tanzsportlerinnen, liebe Tanzsportler, liebe Freundinnen und Freunde des Tanzsports, ein in vielerlei Hinsicht turbulentes Jahr geht zu Ende.
Unzählige Erfolge konnten die Athletinnen und Athleten, die für Vereine aus dem TNW starten, für sich verzeichnen. Besonders herausragend waren in diesem Jahr die Vizeweltmeistertitel von Vinzenz Dörlitz / Albena Daskalova (Showdance Latein) und David Jenner / Elisabeth Tuigunov (U21 Kombi) sowie der Vizeeuropameistertitel von Christian Weiß (Modern / Contemporary). Mit der Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft Senioren I Standard haben Alexander und Laura Voges ihren bisher größten Erfolg erzielt, während wir uns in Deutschland mehr oder weniger mühsam an die neue Bezeichnung „Masters“ für diese Altersgruppe gewöhnen. Dass David und Elisabeth nicht nur in der Altersgruppe U21 auf Weltklasseniveau tanzen, haben sie durch ihren Sieg bei der Deutschen Meisterschaft der Hauptgruppe Kombination bewiesen. Diese und viele weitere internationale und nationale Erfolge unserer Kaderathletinnen und Kaderathleten haben die Leistungsfähigkeit des Tanzsports in Nordrhein-Westfalen eindrucksvoll belegt.
Dreizehn Landesmeisterschaftstage haben die Mitgliedsvereine für den TNW in diesem Jahr ausgerichtet, dazu gab es noch eine Weltmeisterschaft, sechs Deutsche Meisterschaften und fünf Deutschlandpokale, die alle bei uns in NRW stattgefunden haben. Mit zwei TNW-eigenen Großveranstaltungen haben wir tausende Tanzsportlerinnen und Tanzsportler aus aller Welt zu uns geholt. An dieser Stelle möchte ich den Vereinen und ihren Mitgliedern danken, ohne deren Unterstützung das alles nicht möglich gewesen wäre.
Als Landesverband sind wir unseren Mitgliedsvereinen gegenüber verpflichtet, die tagtäglich dafür sorgen, dass sich Menschen während ihres gesamten Lebens zu Musik bewegen können, in der enormen Vielfalt, die der Tanzsport bietet. Auch wenn vieles davon nicht in dem Maße eine öffentliche Wahrnehmung erfährt, wie es beim Spitzensport der Fall ist, so wird doch gerade hier großartiges vollbracht, was sowohl der Gesundheit als auch der Lebensfreude vieler Menschen zugute kommt.
Im Präsidium des TNW gab es dieses Jahr eine ganze Reihe von Veränderungen: Nachdem Frank Wichter im April von seinem Amt als TNW-Präsident zurückgetreten ist, hat mich der Verbandstag im Juni zum TNW-Präsidenten gewählt. Später hat sich das Präsidium dann mit Martin Pastor ergänzt, der den vakant gewordenen Posten des Vizepräsidenten übernommen hat. Ende August ist Nick Kastilan von seinem Amt als Pressesprecher zurückgetreten, woraufhin sich das Präsidium mit Thorben Heks ergänzt hat. Ich freue mich sehr über die stets vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit im TNW-Präsidium, mit der wir die sich immer wieder stellenden Herausforderungen gut bewältigen konnten und können.
Getanzt wird seit Menschengedenken und das wird auch so bleiben. Unser Tanzsport befindet sich in einem stetigen Wandel. Das Interesse für die an die klassischen Gesellschaftstänze angelehnten Paartanzdisziplinen ist seit vielen Jahren rückläufig. Auch wenn wir mit Breaking jetzt einen Tanzstil aus dem Urban Dance Bereich unterstützen, gehen viele aktuelle Trends und Entwicklungen an uns vorbei. Die Herausforderung für den organisierten Tanzsport sehe ich darin, den über ein Jahrhundert zu einer hochathletischen Kunstform entwickelten Turniertanzsport zu bewahren und zugleich den Tanzsport durch neue Tanzformen und Wettkampfangebote zu beleben.
Anfang des Jahres haben der TNW und die meisten seiner Mitgliedsvereine das einzigartige REACT-EU Förderprogramm genutzt, um ihre IT-Infrastruktur zu aktualisieren. Damit ist der in allen Lebensbereichen fortschreitenden Digitalisierung geholfen – diese einmalige Fördermaßnahme sollte uns aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir wirtschaftlich schwierigen Zeiten entgegengehen: Kostensteigerungen in praktisch allen Bereichen, wegfallende oder zusammengestrichene öffentliche Fördermittel, dazu immer weniger Sponsoren für unseren Sport. Die einfache Antwort, dass Tanzsport dann einfach teurer werden muss, kann nicht die alleinige Lösung sein. Wir müssen Wege finden, um auch denjenigen, die sich kein kostspieliges Hobby leisten können, Möglichkeiten zur Teilhabe am Tanzsport zu bieten.
Zum Abschluss des Jahres wünsche ich euch und euren Familien ein frohes Weihnachtsfest, besinnliche Feiertage und ein gutes neues Jahr 2024 mit ganz viel schönem Tanzsport.
Klaus Meng
